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Insekten auf dem Teller

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Der Schweizer Insektenforscher Daniel Ambühl befasst sich mit der Züchtung und Verwertung essbarer Insekten. In einem Projekt versucht er gemeinsam mit Professor Jürg Grunder, von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW, die optimalen Zuchtbedingungen für vier Käferarten zu ermitteln. Dabei nutzt er auch Instrumente von METTLER TOLEDO.

 

Was essen wir morgen? Das Bevölkerungswachstum und der Klimawandel stellen die weltweite Nahrungsmittelversorgung vor eine grosse Herausforderung. Der Schweizer Insektenforscher Daniel Ambühl ist sich sicher, dass in Zukunft auch Insekten auf unserem Speiseplan stehen werden. Zusammen mit Professor Jürg Grunder von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat er das Projekt „Food from Wood‟ ins Leben gerufen (deutsch: Nahrung aus Holz). Ziel der Initiative ist die Züchtung essbarer Insekten, die sich von Holz ernähren.

„Unsere Idee ist, dass wir für die Produktion hochwertiger tierischer Proteine keine Grundnahrungsmittel wie Soja oder Getreide verwenden, sondern holzhaltige Abfallstoffe, die nicht in Nahrungskonkurrenz mit dem Menschen stehen", erklärt Daniel Ambühl. Bereits 2013 haben Ambühl und Grunder mit der wissenschaftlichen Untersuchung dieses Themas begonnen. In ihrem Forschungslabor nutzen sie Holzabfälle als Futter – für die Larven vier verschiedener Käferarten. Dafür fermentieren sie Holz- und Pflanzenteile zunächst zu einem Substrat, das den Käferlarven als Nahrung dient. In grossen, mit Substrat gefüllten, Kisten reifen sie bis zur gewünschten Grösse heran.  „Essbar sind die Larven kurz vor ihrer Verpuppung", erklärt Daniel Ambühl. In diesem Stadium ist der Darm der Insekten leer, sie enthalten also kein für den Menschen unverdauliches Holz.


 


 

Damit das Nahrungssubstrat einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt aufweist, verwendet Daniel Ambühl einen Moisture Analyzer von METTLER TOLEDO.

„Für unsere Versuche ist es enorm wichtig, den Feuchtigkeitsgehalt genau zu kennen‟, berichtet Ambühl. „Die Larven mögen zwar eine feuchte Umgebung, für die Weiterverarbeitung darf das Substrat jedoch auch nicht zu feucht sein."

Mit dem Moisture Analyzer können die Forscher den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats schnell und unkompliziert ermitteln und ein optimales Niveau sicherstellen. Des Weiteren nutzen sie eine Waage von METTLER TOLEDO, um die Larven in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien zu wägen. Beide Geräte helfen ihnen bei der erfolgreichen Umsetzung ihres Projekts.


 

Bessere Klimabilanz

Neben der Erforschung der Zuchtbedingungen streben sie ausserdem an, die Zulassung der Larven als Nahrungsmittel zu erreichen. Während der Insektenverzehr in einigen Weltregionen normal sei, stosse dieses Thema in der westlichen Welt noch auf Widerstand, weiss Ambühl. Doch er ist zuversichtlich, dass sich die Essgewohnheiten im Laufe der Zeit ändern können. Dafür spricht auch ein Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Sie betont die Bedeutung von Insekten als nachhaltige Proteinquelle – vor dem Hintergrund des starken Bevölkerungswachstums. Denn im Vergleich zu Rind, Schwein und Lamm braucht die Zucht von Insekten nicht nur weniger Platz. Insekten weisen auch eine bessere Ökobilanz auf, da sie im Vergleich zu konventionellen Nutztieren weniger Nahrung benötigen, um die gleich Menge an Proteinen zu produzieren. Zudem stossen sie weniger schädliche Treibhausgase aus.

„Wir wissen, dass es bis zur Zulassung unserer Larven als Nahrungsmittel trotzdem noch ein weiter Weg ist", sagt Daniel Ambühl. Als alternative Nutzung käme für das Forschungsteam eine Verarbeitung der Tiere als Futtermittel für Hühner oder Fisch infrage.

Primär wünscht sich Ambühl aber, mit seiner Forschung zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung beizutragen.