Die sogenannten Saphir- und Direkt-Methoden werden mithilfe eines herkömmlichen DSC-Instruments und eines linearen Temperaturprogramms durchgeführt. Bei der traditionellen DSC existiert lediglich ein Wärmestromsignal (Total). Die Wärmekapazität besteht jedoch aus zwei Komponenten: der sensiblen Wärmekapazität (umgekehrter Wärmestrom) und der latenten Wärmekapazität (nicht-umgekehrter Wärmestrom):
cp = cp, sensibel + cp, latent
Die latente Wärmekapazität hängt von physikalischen oder chemischen Übergängen wie Schmelzen und Kristallisieren oder chemischen Reaktionen ab. Solche thermischen Ereignisse sind in der DSC-Kurve als endotherme oder exotherme Peaks erkennbar. Folglich ist die latente Wärmekapazität für endotherme Ereignisse positiv und für exotherme Ereignisse negativ.
Die sensible Wärmekapazität hängt von der Menge an absorbierter Wärme aufgrund von Neuanordnungen und der Gesamtbewegung der Moleküle ab. Diese Komponente ist positiv. Die DSC-Kurve im Diagramm zeigt, dass die sensible Wärmekapazität direkt mit der gemessenen Wärme zusammenhängt, vorausgesetzt, es kommt zu keinen thermischen Ereignissen. In vielen Übergängen bestimmt die sensible Wärmekapazität die Basislinie des entsprechenden Peaks.
Temperaturmodulierte DSC (TMDSC) unterscheidet sich von herkömmlicher DSC insofern, als sie die Trennung des gesamten Wärmestroms in umgekehrte und nicht-umgekehrte Komponenten ermöglicht. Dies ist für die Gewinnung genauer cp-Daten von Bedeutung, in denen es zur Überschneidung verschiedener thermischer Effekte kommt, z. B. Glasübergang (Komponente mit umgekehrtem Wärmestrom) und Enthalpie-Relaxation (Komponente mit nicht-umgekehrtem Wärmestrom).
Die in der temperaturmodulierten DSC verwendeten Temperaturprogramme sind im Vergleich zu denen in herkömmlichen DSC-Experimenten komplexer. METTLER TOLEDO bietet drei unterschiedliche Techniken zur Durchführung von temperaturmodulierten DSC-Messungen an. Ihre wichtigsten Eigenschaften werden nachfolgend zusammengefasst.